Passionsprozession

Saal an der Donau

Die Prozession

Tradition seit 1996

Seit 1996 stellen die Saaler Passionsspieler, mit einer in Ostbayern wohl einmaligen Figurenprozession, die Leidensgeschichte Jesu Christi dar. Durch das Mittragen übergroßer Figuren wird an das Geschehen nicht nur erinnert sondern dieses förmlich lebendig gemacht. Die zentnerschweren Figuren stellen Szenen aus den letzten Tagen Jesu vom Abendmahl, Christus am Ölberg, Gefangennahme, Geißelung, Verspottung, Kreuztragung, Kreuzigung, Jesus im Schoß
seiner Mutter (Pieta), Grablegung bis hin zur Auferstehung dar. Den Abschluss bildet das Kreuz von Heute, dass mit der Aufschrift: „Neid, Hass, Geiz, Missgunst“ auf die Übel unserer Zeit verweist.

200 Figurenträger

Alleine 200 Personen sind beim Tragen der 12 Figuren im Einsatz, die von bis zu 16 Personen getragen werden. Durch weitere 100 Personen werden Laternen, Fahnen, Stangenfiguren und Vortragskreuze, die von den Pfarreien und Klöstern der Umgebung eingebracht werden, mitgetragen. Drei Musikkapellen begleiten die rund 40 Minuten dauernde Prozession mit sakraler Blasmusik.

Die Teilnehmer kommen sowohl aus der kath. Pfarreiengemeinschaft Christkönig/St. Oswald als auch aus der Evangelischen luth. Kirchengemeinde Kelheim-Saal. Von den Firmkindern bis zu den Senioren der Gemeinde beteiligen sich Männer und Frauen aus allen Berufen und Konfessionen an der Prozession.
Initiator der Saaler Figurenprozession ist Altbürgermeister Peter Buberger.

Der Prozessionsweg

Der Prozessionsweg führt über die Hauptstraße, Rathausstraße, Bahnhofstraße zur Christkönigskirche.

Die Stationen

  • Einzug in Jerusalem
  • Abendmahl
  • Jesus am Ölberg
  • Gefangennahme
  • Geißelung
  • Verspottung
  • Jesus als Kreuzträger
  • Kreuzigung
  • Die fünf Wundmale
  • Jesus im Schoß der Mutter (Pieta)
  • Grablegung
  • Auferstehung
  • Kreuz von Heute

Bischof Dr. Rudolf Voderholzer beim Umzug 2017

prozession mit bischof rudolf

"Ihre Prozession in Saal ist ein Bekenntnis des ganzen Ortes zu unserem Glauben an Jesus Christus! Es ist auch ein ökumenisches Bekenntnis, da es den uns verbindenden Glauben vom Abendmahl bis zur Auferstehung aufzeigt. Es ist ein Bekenntnis, das auch Jung und Alt verbindet und uns hilft den Glauben tiefer zu erfassen, weil wir durch die lebensgroßen Figuren hineingenommen werden in dieses Geschehen.

Die Prozession ist auch aktualisierendes Bekenntnis, das deutlich macht, das ist nicht ein Geschehen von vor 2000 Jahren, sondern es geht uns alle an, was im Mitführen des Kreuzes von heute in der letzten Station deutlich macht, dass Jesus unser Leben, mein Leben und dein Leben geteilt hat. Die Not vieler Menschen, Krieg, Flucht und Vertreibung bleibt nicht draußen, sondern wir nehmen es mit in unsere Betrachtung und unser Gebet.

Es ist wunderbar, dass sie in Saal gerade an Ostern, unserem größten Fest, unseren Glauben so öffentlich bemerkbar auf die Straßen tragen."

(Ansprache von Bischof Dr. Rudolf Voderholzer zum Umzug am 09.04.2017)

Quelle Foto: Archiv Bistum Regensburg